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Platz für Natur statt für Stein und Beton!

Beschluss der Landesmitgliederversammlung der Grünen Jugend Bremen vom 07.07.2021.

Noch immer werden im Land Bremen jeden Tag Flächen versiegelt – durch den Bau
von Häusern, von Gewerbeflächen, von Verkehrswegen. Das ist insbesondere für die
Artenvielfalt in unseren Städten ein großes Problem: Jede Naturfläche, die
verschwindet, nimmt Tieren und Pflanzen Platz zum Leben. Aber nicht nur für
Tiere und Pflanzen sind diese Naturflächen von großer Bedeutung, sondern auch
für uns Menschen. In Zeiten der Klimakrise stehen uns hohe Temperaturen und
Starkregenereignisse bevor. Gesunde Grünflächen sind das beste Mittel, diese
Effekte abzumildern: Flächen mit hohem Pflanzenbewuchs statt nacktem Boden oder
kurz gemähtem Gras heizen sich deutlich weniger auf, und schattenspendende Bäume
minimieren den aufheizenden Effekt schwarzer Straßen signifikant. Gleichzeitig
kann jede Grünfläche Wasserabfluss gewährleisten, was versiegelte Flächen nicht
tun, und sie können uns so vor Überschwemmungen schützen.

Zusätzlich sind Grünflächen ein wichtiger Baustein zur Schaffung von
Lebensqualität in unseren Städten: Sie können als Kulturräume und Begegnugszonen
sowie Orte für Spielgeräte, Urban Gardening und vieles mehr dienen. Diese
Lebensqualität gilt es für die Städte Bremen und Bremerhaven zu bewahren
beziehungsweise zu schaffen und zu erweitern.

Um in der Stadt Grünflächen zu bewahren und zu schaffen, braucht es konsequente
Regeln. Darum fordern wir eine deutliche Reduzierung von Flächenversiegelungen
in Bremen – anstatt neue Flächen zu versiegeln muss verstärkt auf Umwidmung
gesetzt werden, um beispielsweise nicht mehr genutzte Gewerbeflächen in dringend
benötigten Wohnraum umzuwidmen. Weiterhin ist der Bau in die Höhe ein Weg, um
ohne weitere Versiegelung neuen Wohnraum zu schaffen.

Zusätzlich müssen bereits versiegelte Flächen wieder entsiegelt und der Natur
zur Verfügung gestellt werden. Dafür fordern wir den Rückbau von Parkplätzen,
welcher mit dem Ziel der Reduzierung von Autos in Bremen einhergeht. An diesen
Flächen braucht es die Ansiedlung von klimaangepassten, insektenfreundlichen
Pflanzen, die Lebensraum für Artenvielfalt bieten.

Neben der Schaffung von Grünflächen am Boden sind auch begrünte Fassaden,
bepflanzte Balkone und begrünte Dächer ein wichtiger Baustein von städtischem
Klimaschutz sowie der Anpassung von Städten an die uns bevorstehenden
Klimaveränderungen. All diese Bepflanzungen binden CO2, wirken luftreinigend,
halten Regenwasser in die Kanalisation zurück, vergrößern die biologische
Vielfalt von Pflanzen und können die Aufheizung der Stadtluft verringern. Die
Erdschicht und die Pflanzen von Dachbegrünung wirken auch für die Gebäude als
lebendige Dämmung, wodurch die Innentemperatur ganzjährig angenehmer ist –
kühler im Sommer und wärmer im Winter.

Um Bremen und Bremerhaven in attraktive, grüne Städte zu verwandeln, die an die
klimatischen Bedingungen angepasst sind und sich positiv auf das Klima
auswirken, fordern wir:

  • Drastische Reduzierung von Flächenversiegelung und stattdessen
    Konzentration auf Bau in die Höhe
  • Entsiegelung von Flächen wie Parkplätzen zur Schaffung von Grünflächen,
    die nicht nur klimatisch bedeutsam sind, sondern auch den Menschen in der
    Stadt beispielsweise als Begegnungsflächen dienen
  • Verstärkte Schutzmaßnahmen zum Erhalt und Pflege von Grünflächen
  • Konsequente Begrünung von Fassaden und Dächern zur Schaffung von kühlenden
    sowie dämmenden Flächen

Nur durch konsequenten Stopp von Flächenversiedlung und den Aufbau von
Grünflächen können wir Bremen und Bremerhaven zu attraktiven Städten umbauen, in
denen sich Artenvielfalt findet und Klimaveränderungen abgemildert werden.

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