Mit großer Überraschung nehmen wir die Entscheidungen des Bundesvorstands der Grünen Jugend wahr. Wir respektieren diese Entscheidung auf einer persönlichen Ebene voll und ganz. Die Gründe für diese Entscheidung wurden klar formuliert.
Der Landesvorstand der Grünen Jugend Bremen bleibt bestehen sowie er ist und es wird keine Austritte aus der Partei oder dem Jugendverband geben. Für viele Mitglieder ist die Grüne Jugend Bremen die politische Heimat und ein sozialer Ort, wo man zusammenkommen kann. Das soll erhalten bleiben.
Auch wir sind der Meinung: Die Grünen dürfen bei dem Rechtsruck nicht weiter mitmachen. Die jüngsten Ereignisse in der Migrationspolitik zeigt, wie sehr die Ampel und die Grüne Partei nach rechts gerückt sind. Wir stehen für menschenrechtsorientierte Migrationspolitik, für soziale Gerechtigkeit und eine Umverteilung von oben nach unten. Wir wollen Klimagerechtigkeit, um ein gutes Leben für junge Menschen zu schaffen. Das wurde vernachlässigt. Mit dem gemeinsamen europäischen Asylsystem, mit Grenzkontrollen und einem immer härteren Umgang mit Geflüchteten zeigt sich der Moralkompass der Grünen verwirrt. Eine Dauerschleife entsteht: Ein schlechter Kompromiss wird kurz danach weiter nach rechts korrigiert und die Grünen rücken geschlossen mit nach rechts. Immer wieder. Das tut weh.
Unterschiedliche Meinungen machen sich auch in Bremen bemerkbar. Unter diesen Gesichtspunkten ist es verständlich einen anderen, neuen Weg zu gehen. Den Spagat zwischen Politik nach unseren Vorstellungen und der Realpolitik der Grünen ist hart und anstrengend. Allerdings sehen wir uns hier in einer anderen Lage als der Bundesvorstand.
Wir stellen weiter die Klassen- und Systemfrage. Wir bleiben bei der scharfen inhaltlichen Kritik. Wir kämpfen weiterhin als eine Jugend, die kein Bock auf Krise hat und für eine sozial gerechte und nachhaltige Zukunft für alle Menschen kämpft!
Wir als Landesvorstand der Grünen Jugend Bremen werden uns auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Grüne Jugend ein linker Jugendverband bleibt. Die Grüne Jugend soll sich weiterhin für soziale Gerechtigkeit und echte Umverteilung, für eine menschenwürdige Migrationspolitik und für wirksamen und sozialen Klimaschutz einsetzen. An diesen Zielen wollen wir weiterhin mit unseren Mitgliedern und Bündnispartner*innen arbeiten und auch innerhalb der Grünen Partei streiten. Dass Teile der Grünen Jugend auf Grund der Politik der Grünen den Verband verlassen haben, bedeutet nicht, dass die verbleibenden Mitglieder ihre kritische Haltung gegenüber der Politik der Bundesregierung fallen lassen.
Gezeichnet von Rebecca Berger, Azad Kour, Jona Bartholdy, Daniel Breitenstein, Annika Randzio und Hannah Wellm