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Nicht an der Jugend sparen

Jedes zweite Kind in Bremen lebt in Armut. Das bedeutet, jedes zweite Kind kann
sich nicht mal eben neue Schuhe leisten, weil die Füße gewachsen sind, jedes
zweite Kind muss sich fragen, warum es diesmal nicht für den Freimarktbesuch
reicht und jedes zweite Kind hat aufgrund der Umstände, in die es hineingeboren
wurde einen großen statistischen Nachteil gegenüber der anderen Hälfte der
Kinder in Bremen, beziehungsweise gegenüber der anderen 80% der Kinder in der
Bundesrepublik Deutschland.

Armut bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann, Armut bedeutet, dass der
Weg und die Voraussetzungen dafür, es zu schaffen unfair sind. Die Perspektive
wird von Anfang an eingeschränkt und die Erlebnisse, die man mit der
Gesellschaft hat, sind von Diskriminierung und Ausgrenzung geprägt.

Armut in unserer Stadt liegt an der Tagesordnung und das spüren nicht nur die
Familien und Kinder selbst, sondern auch die Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen
und Behörden, die gerne ihre Unterstützung anbieten würden, denen aber zunehmend
die Kapazitäten und vor allem die finanziellen Ressourcen ausgehen. Und so ist
es nicht verwunderlich, dass in Gröpelingen bis zu 20% der Schüler:innen die
Schule ohne Abschluss verlassen und es ist auch nicht verwunderlich, wenn man
immer mehr Jugendliche in Einkaufszentren oder auf der Straße den Tag
verbringen, weil die Sportplätze und Freizeitzentren in einem unterfinanzierten,
maroden Zustand sind.

Letztendlich entstehen draus nur Folgekosten, die der Sozialstaat später
auffangen muss. Auch hier wird deutlich, dass unsere neoliberale Sparpolitik die
Probleme nicht löst, sondern in unsere Zukunft schiebt.

Daher fordern wir jetzt ein Umdenken in der Sozialpolitik unseres Landes. Wir
brauchen mehr offene Jugendarbeit, bessere Sport- und Freizeitangebote, moderne
Schulen, mit genug Fachkräften und angemessener Bezahlung. Wir brauchen
politische Bildung, wir brauchen Sozialarbeitende, Streetworker:innen und
kostenlose Nachhilfeangebote.

Daher fordern wir als Grüne Jugend, dass die finanziellen Mittel für:

  • Freizeitzentren
  • Spielplätze
  • Sporteinrichtungen
  • Kitas und Schulen
  • Jugendverbandsarbeit
  • Offene Jugendarbeit
  • Politische und demokratiebildende Arbeit und Projekte

Sofort um jeweils 20% und in den Folgejahren über dem Inflationsniveau zu
erhöhen. Kinder und Jugendliche, die in Armut leben, erleben in unserer
Gesellschaft keine Wertschätzung. Und wo die Wertschätzung der Gesellschaft
fehlt, da muss der Staat als Vorbild vorrangehen und Wertschätzung zeigen.

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